Wie man vielleicht weißt, haben wir vor kurzem im Heimstudio unseres Technik-Affen Stefano Gribaldi einige Songs aufgenommen. Die haben wir dann auf CD gepresst und freudestrahlend gegen geringes Entgelt im dankbaren Publikum verteilt. Die erste Auflage dieser EP ist auch schon vergriffen. Vielleicht legen wir nochmal ein paar Exemplare auf, damit auch DU bei den nächsten Auftritten dein Exemplar ergattern kannst...warts ab...
Und wan tut man, wenn man schonmal eine selbst produzierte CD in Händen hält? Klar, man sucht nach Meinungen zu diesem Arrangement von Tönen auf einer Plastikscheibe. Also fragt man einen befreundeten Kulturredakteur einer großen regionalen Tageszeitung, ob er eine Rezension schreiben würde, und tatsächlich, er hats getan. Das möchten wir natürlich niemanden vorenthalten. Hier also der dazugehörige Text:
Die Gribaldies
von Tim Kosmetschke, Rhein-Zeitung (www.blog.rhein-zeitung.de/audiovisionaer)
Erste Assoziation: Tanzorchester, das am Rock’n’Roll geschnüffelt hat und drauf hängen geblieben ist. Zweite Assoziation: Zirkus, vielleicht Varieté, auf jeden Fall irgendwas mit Frack und Zylinder. Dritte Assoziation: Hippies. Aber mit Wumms.
Die Gribaldies aus Geisenheim, so viel ist nach den fünf Songs der frisch erschienenen Demo-EP klar, interpretieren Rockmusik als farbenfrohe, vielgestaltige Melange der Stile und Kulturen. Dabei basiert alles – natürlich – auf Gitarren, auf Indie und Alternative. Dazu hastet der Rhythmus im Opener „Chinese Hero“ atemlos vorwärts, und die Stimme von Sänger Marlono tanzt hoch darüber. Das hat Schwung und Energie, ist Musik, die ausgelassen im Kreis tanzt und dazu die Arme hebt. Positiv jedenfalls, kaum düster, selbst wenn die Gitarren mal kurz tiefer grollen.
Die Gribaldies mögen offenbar den Rummel, inszenieren etwa „Beetlejuice“ als vertrackte Jahrmarktnummer, „Dead Marley“ kommt fast jazzig daher, um dann aber britpoppig in den Refrain zu stolzieren. Dass die Nummer vier tatsächlich den Songtitel „Hippienummer“ trägt und schwer nach Rausch klingt, kann ironisch verstanden werden, oder auch als Ausdruck einer gewissen Sehnsucht nach alter Musik mit Batikshirt. Entschieden gradliniger und damit auch rockiger kommt schließlich „Rendevouz“ daher.
Manches scheppert arg, nicht jeder vertrackte Rhythmus gelingt, mancher Break stolpert noch etwas. Erkennbar ist aber auf jeden Fall das Potenzial des Quintetts, das sich um Genregrenzen relativ wenig schert, dafür aber Wert legt auf einen eigenen musikalischen Ausdruck.
An dieser Stelle nochmal ein affenmäßiges Danke an Tim! Ich schulde dir noch eins, zwei Bier...
Wer sicht selbst ein Bild machen möchte, ist auf unserer Facebook oder Myspace-Seite (benutzt überhaupt noch jemand Myspace?) herzlich willkommen. Dort stehen die Lieder zum anhören bereit.
Affo Gribaldi
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