Montag, 12. September 2011

Es ist vollbracht!

Das Gnoom. Wohnzimmer. Seit mehr als 10 Jahren mein bevorzugter Platz für Bier- und Musikkonsum. Hier wurden Geschichten geschrieben. Denk- und fragwürdige. Hier trifft man immer jemenden, den man kennt. Manche von ihnen hat man auch hier kennengelernt. Ich erinnere mich nicht mehr an alles, was ich hier erlebt habe, vieles ist verschwommen in einem dichten, schwarz-weißen Nebel. Ich weiß auch nicht mehr, wie oft ich die Frage "Gehn wir runter?" schon gehört oder gestellt habe. Eins weiß ich allerdings noch: Seit den rostigen (goldenen wäre übertrieben) Tagen von 5BierVor12 wollten wir im Gnoom spielen. Musik machen.

Letzten Samstag war es soweit: Vor und neben den Tisch auf den ich schon oft meinen vom Alkohol schweren Kopf gelegt habe drängen sich nun ein komplettes Schlagzeug, ein Stagepiano, Bass- und Gitarrenverstärker und zwei Mikrofone. Eins ist für mich. Ein berauschendes Gefühl.

Leider können wir nicht von uns behaupten, die erste Band zu sein, die im Gnoom spielen durfte. Das waren Betty Hill mit ihrer gewohnt anarchistischen Persiflage auf...ja was eigentlich? Gefolgt von Igor oder Ivan (ich konnte mir den Namen nicht behalten, sorry) mit Liedern die mich stark an Funny Van Dannen mit sehr schlechter Kinderstube erinnert haben. Ohne Blatt vor dem Mund oder irgend einem anderen Körperteil. Großartig!

Doch dann waren wir dran. Ohne große Umbaupause (ein großer Vorteil bei kleinen Bühnen) gings auch schon los. Zwei neue Lieder im Gepäck. Nach einem neuen Intro direkt rein in den Muffinman. Exzessive Konfetti-Kannonade bei Mexican. Die Stimmung stieg, die Temperatur auch. In manchen Clubs tropft der Schweiß von der Decke...im Gnoom fließt er von den Wänden. Zwischendurch die etwas langsamere Spaßbremse. Und wir sahen das, was jeder Musiker einfach nur geil findet: tanzende Menschen. Und die tantzen auch weiter: Nachdem zwischendurch der Tod von Super Mario betrauert wurde, gings bei der Hippienummer und Gerad Depardieu richtig zur Sache. Auch Dr. Tod erwies sich als Garant, um Hummeln in den Hintern und die Füße zu blasen. Der Chorus von Beetlejuice passte dann wie Arsch auf Eimer: "I don't know what I did last night". Wer hat diesen Satz nach einer durchzechten Gnoom-Nacht noch nicht gesagt? Das Publikum forderte vehement Zugaben und so wurde es zum Schluss schon fast psychedelisch mit Affocalypse Now. Und der übliche Gnoom-Geruch mischte sich mit dem von abgebrannten Wunderkerzen, lecker.

Fazit: Alles in allem ein richtig guter Abend. Ich bin mir sicher, das Konfetti findet sich auch noch in einigen Monaten, wenn nicht sogar Jahren in den hintersten Ecken oder an den Kabelkanälen an der Decke.

Vielen Dank an alle die gekommen sind, uns zugehört haben, tanzten und sangen. Vielen Dank und ein dickes Lob auch an die Menschen hinter der Theke.

Es war uns ein Fest und ein Abend, der seines gleichen sucht. Bis zum nächsten Mal

Affo Gribaldi

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